Hilmar Mückenberger (* 26. Januar 1855 in Eibenstock; † 14. Mai 1937 in Plauen)
leitete von 1894 bis 1904 den „Bürgergarten“ in der Plauener Annenstraße 15.
Aus dieser Zeit stammt auch diese Aufnahme.Als Wirt schrieb er erste lustigste Lieder,
die er auf Zetteln an seine Gäste verteilte, damit sie diese von ihm auf dem Klavier begleitet,
mitsingen konnten.Bald kam er auf die Idee, die Lieder wie Anton Günther auf Postkarten
zu vertreiben.Die erste, „'s Bärbele“, erschienen 1900 im Kunstverlag Vogel, Schwarzenberg.
„Plau'n bleibt Plau'n!“ ließ er selbst drucken und ab 1905 gab Mückenberger im eigenen
Verlag 34 weitere Lieder auf Karten mit eigenem Notenbild und fremden Collagen heraus.
Allerdings galt die Bebilderung in bürgerlichen Kreisen als fast schon skandalös.
Die naiven Motive, wurden als geschmacklos, gar minderwertig bezeichnet, obwohl
sie durchaus originell waren.Mückenbergerließ sich davon nie beeindrucken,
auch weil seine Karten immer reißenden Absatz fanden.
| THEMA
Die Mitstreiter
und Nachahmer
Anton Günthers
Anton Günther gilt als Erfinder
der Liedpostkarte – wenn dies
auch nicht genau zu belegen ist, dann ist er es doch definitiv im sächsischen, bzw. erzgebirgisch-böhmischen Raum, dem größten Absatzmarkt dieses Mediums gewesen. Günther brachte sein Erstlingswerk „Drham is' drham”
im Jahre 1895 in Prag heraus.
→ Verzeichnis der
Liedpostkarten Anton Günthers
Um Anton Günther herum
gab es Nachahmer in Scharen.
Die wichtigsten Volksdichter und wichtige Weggefährten sollen hier ausführlicher mit ihren Werken
oder ihrem Wirken vorgestellt werden.
→ Verzeichnis der
Liedpostkarten bei Wilhelm Vogel
| DIE SERIE
Hans Soph Hilmar Mückenberger
Otto Peuschel Max Wenzel (Freund, Biograph)Woldemar Müller (Zeichner) Arthur Vogel (Verleger)
Erwin Günther (Sohn)
Franz Landgraf (Fotograf)
| LEBENSLAUF
Plau'n bleibt Plau'n: Mit Pauken und Trompeten
Hilmar Mückenbergerwurde am 26. Januar 1855 im erzgebirgischen Eibenstock geboren und nach seiner Schulzeit in Kirchberg bei Zwickau ab 1871 und danach in Auerbach/Vogtl. zum Musikanten ausgebildet. Gleich zu Beginn seiner Lehre komponierte er 16-jährig den „Kirchberger Schützen-Marsch“. Mückenberger beherrschte zahlreiche Instrumente wie Fagott, Waldhorn, Oboe und Gitarre. 1873 zog er ins Vogtland und erhielt 1876 als Fagottist beim Städtischen Orchester Plauen eine Anstellung. Nach seinem dreijährigen Militärdienst als Oboist bei der Regimentskapelle der Karlsruher Leibgrenadiere kehrte er 1877 nach Plauen zurück.
Hilmar Mückenberger um 1895, als er den „Bürgergarten”
in Plauen als Wirt leitete.
Mückenberger heiratete in Plauen und lebte mit Frau, drei Töchtern
und einem Sohn in der damaligen Wilhelmstraße 42. Nach dem Ausscheiden aus der Stadtkapelle wurde er von 1894 an für zehn Jahre Gastwirt im „Bürgergarten” in der Annenstraße 15, wo er dann auch wohnte.
Hilmar Mückenberger 1900
mit seiner Familie. Er hatte drei Töchter und einen Sohn.
Parallel – und ab 1904 verstärkt – tourte er mit dem „Klimperkasten“ und seinen 12 Singspielen durch das Vogtland und vertrieb bis in die 1930er Jahre erfolgreich seine Notenhefte und Postkarten selbst.
Hilmar Mückenberger 1914,
kurz vor seinem 60. Geburtstag.
Hilmar Mückenberger starb am
14. Mai 1937 82-jährig – zwei Wochen nach Anton Günther und fast genau ein Jahr, nachdem er erstmals gemeinsam mit Anton Günther in der Plauener Festhalle auftrat. Das Grab Mückenbergers befindet sich unter Denkmalschutz stehend auf dem Ev.-Luth. Friedhof I in der Reißiger Straße 57 im Plauener Stadtteil Preißelpöhl, nur wenige hundert Meter von seinem Verlags- und wohl auch letzten Wohnsitz (Nr. 39) entfernt. (LPK)
| WERKE
Mückenberger
und die Spielschar „Klimperkasten”
Hilmar Mückenberger gründete
1894 in Plauen eine Sing- und Spielschar, den „Verein Klimperkasten“, eine Art Vorläufer des Kabaretts. Die Programme
des „Klimperkasten“ boten volkstümliche Musikstücke und Humoresken – jeweils aus der Feder Mückenbergers. Insgesamt schrieb er nach eigenen Aussagen 12 Theaterstücke in vogtländischer Mundart, einige im erzgebirgischen Dialekt. Die Theaterstücke, eigentlich Singspiele mit vier bis fünf Akten waren zu Mückenbergers Lebzeiten nur handschriftlich vorhanden und wurden von ihm persönlich verliehen. Nach Mückenbergers Angaben waren bis 1933 das „Mühl-Christel“ mit 135 und „Der Quarkbauer oder Manöver im Vogtland“ mit 128 Aufführungen die Renner. Parallel leitete er fast 30 Jahre die „Feuerwehrkapelle Plauen”, sorgte 1923 in München beim Deutschen Turnfest mit seiner Kauschwitzer „Hupenkapelle”, einer Schalmeien-Kapelle, für Furore und war ab 1924 mit seinem Lautenchor „Mückenberger Maadln” auch im Rundfunk zu hören. (LPK)
Die „Mückenberger Maadln“ mit Hilmar Mückenberger. Das Foto stammt vom Atelier Seidel, Plauen.
| WERKSVERZEICHNIS
Mückenbergers
Lieder auf Postkarten
Von keinem anderen sächsischen Volksdichter bzw. „Liedermacher”
ist das Liedpostkarten-Gesamtwerk auch heute noch fast mühelos und weitestgehend komplett zu haben – z. B. bei Online-Auktionen. Von Hilmar Mückenberger erschienen im eigenen Verlag 35 Karten. Der Verkauf lief fast 40 Jahre im Vogtland bestens –auch weil dieKarten extrem billig waren. Nur äußerst selten sind Abweichungen auf den Karten bei Nachauflagen zu finden und alle Karten gab es durchweg bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Warum nach 1920, nur zwei neue Karten das Gesamtwerk Mückenbergers bereicherten, obwohl der Verlag Wilhelm Vogel in Schwarzenberg den Vertrieb übernahm und den Verkauf auch auf das Erzgebirge enorm ausdehnte, bleibt unklar. Dabei standen noch über 40 durchaus lustige Lieder zur Auswahl. Der Absatz blieb dennoch rege, besonders im Vogtland. Ein Rätsel gab Mückenberger 1932 selbst mit der genannte Zahl „35” der von ihm vertriebenen Liedpostkarten auf. Offenbar zählte er s' Bärbele., ab 1900 nur bei Vogel verlegt, und D'r Eimschtöcker Marsch (1905 für den Erzgebirgs-Zweigverein Eibenstock) nicht hinzu, genau wie kleinere ortsspezifische Variationen, wie etwa bei Zum Schnädderedäng... Er zählte nur die Liedtitel. Lange wurde dennoch nach einer unbekannten Karte gesucht, die den „35-er-Katalog” vervollständigen würde. Vermutet wurde eine Liedpostkarte vom Schmatzlied. Die schien fraglich, erst recht, nachdem Rückzug aus Rußland 1812. dieses letzte Rätsel im März 2015 wohl löste. (LPK)
(jeweils in Originalschreibweise, thematisch sortiert)
39. D'r Eimschtöcker Marsch. a. ohne Noten; Erzgebirgsverein Eibenstock b. mit Noten; Kupfertiefdruck
Verl. Georg Stößel, Eibenstock 40. Pausaer Marsch Zum Pausaer Heimatfest 1936 dem Vogtl. Zupforchester „Globus” Pausa gewidmet; Graphische Kunstanstalt Löffler & Co., Greiz
* nur im Kunstverlag Vogel, Schwarzenberg erschienen.
** bisher kein Beleg der Karte.
*** erst nach Mückenbergers Tod.
Lieder ohne bekannte Liedpostkarten
(52 – jeweils Originalschreibweise; alphabetisch sortiert; einige ohne Text; zeitlich kaum eingrenzbar.
In Klammern Verweis auf die vier Notenhefte mit Begleitung der Laute und Gitarre – insgesamt 48 Lieder. Die Klavier-Notenhefte weichen in der Reihenfolge ab):
Abenteuer einer Frau,
die ihren Mann sucht auf dem
Plaunschen Vogelschießen. Abschieds-Ständchen. Aerdöpfellied.(Notenheft IV)
Alma Gavotte. Auf die Heirat gehn, ist ganz schön. (Notenheft IV) Auf d'r Schna'tann'r Höh'. Bei guter Laune. (Walzer) Bing, Bing, Bing, Bing.
(Notenheft III) Blaue Veilchen.(Mazurka) Bockbierlied. Buchackerle. (erzgeb.)
De Schtämlersch Karline.
Defiliermarsch.
Den lieben Eltern zur silbernen Hochzeit. (Notenheft III) Der Tanzbär. Der Zapfenstreich. Die Hundertvierunddreißiger „...Hoch der Soldatenstand...” Die neue Steuer.„...Ach Schätzchen war das ein Genuß...” (Notenheft III) Die schwarze Karoline. Die Schtämlersch Karline. (Notenheft IV) Die zwei alten Junggesellen. (1888, Humoristische Polka) Der Postillon. Dös denkt mer a net. (1883, Humor-Marsch) E Kärmißgeschicht. E lustigs Lied'l. Es ist schon oft passiert:
„Frau Katarin schickt ihren Mann, o Graus“. (1892, Couplet für zwei Männerstimmen) Frisch auf zur fröhlichen Jagd. Fröhlicher Zecher. Frühlingsliedaus dem Schauspiel Die Franktireurs (Notenheft III) Goldblondchen Gavotte. Gruß an Bad Elster. Heimatlos. (Notenheft IV) Host du mein Lieb und mein
lob net geseh'. In Venedig lebt m'r ledig. (Notenheft IV) Ja in Reich'nbach hee, do is
a ganz schee. (Notenheft IV) Kärmiß-Walzer.„...Wenn Kärmiß is...” auch Der Kirmiswalzer Klänge aus meiner erzgebirgischen Heimat. (Ländler) Letzter Gruß. Ochse-Polka.Odder aa: Die kurierte Fraa. Parkfestmarsch. (1911, Lied für Lengefelder Parkfest) Rekrutenmarsch.„...Mutter schnür mor mei Sochen...” Rundas a. d. vogtl. Lustspiel:
Der Quarkbauer. „...Mei Schatz däs is a Schneiderlein...” (Notenheft III) Sausewind. (Galopp) Schmeichelkätzchen. (Polka) Schöpsenfett, Schöpsenfett, wenn ich när a bis'l hätt. Großer Jux-Marsch Schützenmarsch. Ständchen für Viol. und Laute. (Notenheft IV) Vergißmeinnicht.„...Vergiß mein nicht, o Freundin die ich meine...”Veteranenmarsch. Vogtländischer Ländler. Wanderburschen. (Marsch) Zwa Täuberl. (Notenheft IV)
LIEDPOSTKARTEN MÜCKENBERGER
Die Liedpostkarten Hilmar Mückenbergers 1900 bis 1936 (jeweils in Originalschreibweise wie auf den Karten)
Eine echte chronologische Auflistung ist durch fehlende Unterlagen oder einer Nummerierung leider unmöglich. Die Karten sind hier weitestgehend thematisch sortiert – nach Möglichkeit aber vorrangig chronologisch.
Insgesamt sind nach Mückenbergers eigenen Aussagen 35 Liederkarten
im Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i. V. erschienen. Es soll auch eine Karte vom Schmatzlied, gegeben haben. Dies erscheint aber sehr zweifelhaft. Die Karte tauchte bisher nicht auf und passt auch nicht in die Angaben Mückenbergers. Erst recht, nachdem Anfang 2015 die bis dahin unbekannte „35.” Karte Rückzug aus Rußland 1812. aufgetaucht ist und den Katalog komplettierte.
Vier Karten erschienen zu Lebzeiten Mückenbergers bei Fremdverlagen. Sie sind andersfarbig hinterlegt, genau wie D'r Falk'nschtaner. Diese Karte erschien 1940 erst nach dem Tod Mückenbergers.
Die wenigen entscheidenden Abweichungen: * 's Bärbele. – nur im Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg ** D'r Zipfelsgörg. – Zwei verschiedene Versionen mit und ohne Noten *** Plau'n bleibt Plau'n! – Zwei verschiedene Versionen. Eine Porträtkarte und eine Liedpostkarte, jeweils mit Noten **** Zum Schnäderedäng de Luft is raa... – in zwei Titelversionen:
vun Plaue bis nooch Falk'nstaa. und vun Reich'nbach bis nooch Falk'nstaa. ***** Der Mühlenbach. – in unterschiedlicher Bild-Anordnung ***** Wu is denn schäner wie in d'r Hamit! – Offensichtlicher Druckfehler beim Notenbild auf der Vorderseite
Zur vergrößerten Ansicht bitte ins Bild klicken
Lieder aus dem vogtländischen Volksstück: „'s Bärbel.” (zwei Karten)
's Bärbele. * Ersterscheinungsjahr: 1899/1900 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten Gruss aus dem Erzgebirge! Erste Karten-Veröffentlichung nur im Vogel-Verlag
Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa.
's Bärbele. * Ersterscheinungsjahr: 1900-1905 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten Gruss aus dem Vogtlande! Erste Karten-Veröffentlichung nur im Vogel-Verlag
Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa.
's Bärbele. * Ersterscheinungsjahr: 1902-1905 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten Gruß aus dem Erzgebirge! Nur im Vogel-Verlag
Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa.
's Bärbele. * Ersterscheinungsjahr: 1906-1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten Gruß aus dem Erzgebirge! Nur im Vogel-Verlag
Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa.
's Bärbele. * Ersterscheinungsjahr: ab ca. 1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten und Nummer 4 in der Mitte (in Bezug auf die Vogel-Serie) - Gruß aus dem Erzgebirge! Nur im Vogel-Verlag
Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa.
's Bärbele. * Ersterscheinungsjahr: ab ca. 1915-1939 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten und Nummer 4 am Ende (in Bezug auf die Vogel-Serie) - Gruß aus dem Erzgebirge! Nur im Vogel-Verlag
Kunstverlag Wilh. Vogel, Schwarzenberg i. Sa.
's Hamweh. ...Lied a. d. vogtländ. Singspiel „'s Bärbel” Ersterscheinungsjahr vor 1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten
Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i.V.
Aus dem Notenheft:
Lustige vogtländische Lieder, Heft 1 (zwei Karten in jeweils zwei Versionen)
D'r Zipfelsgörg. ** Ersterscheinungsjahr: vor 1905 (vogtländisch)
Erste Version: Farblithographie vor 1905 ohne Verlagsangabe, ohne Noten.
Hinweis: Für Klavier mit Text nebst noch 8 Liedern 60 Pf,
H. Mückenberger, Plauen i/V.
Der Zipfelsgörg. ** Ersterscheinungsjahr: ab 1910 (vogtländisch) Aus den lustigen vogtl. Liedern, Heft 1
Zweite Version: Farblithographie nach 1910 mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Plau'n bleibt Plau'n! *** Ersterscheinungsjahr: um 1900 (hochdeutsch)
einfarbige Bildkarte mit Porträt-Foto Mückenbergers,
Noten und Vermerk: „b. Mückenberger; Bürgergarten Plauen i.V.”
Plau'n bleibt Plau'n.
Ersterscheinungsjahr: um 1900 (hochdeutsch) Marschlied v. H. Mückenberger
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Lieder aus dem vogtländischen Singspiel:
„Die Mühl-Christl.” (vier Karten)
Mei Vogtland is doch wunersche. Lied a. d. vogtl. Singspiel: Die Mühl-Christl. Ersterscheinungsjahr: um 1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Der Mühlenbach. ***** Lied a. d. vogtl. Singspiel: Die Mühl-Christl. Ersterscheinungsjahr: um 1910 (hochdeutsch)
Farblithographie mit Noten - Version linkes Motiv
Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i.V.
Der Mühlenbach. ***** Lied a. d. vogtl. Singspiel: Die Mühl-Christl. Ersterscheinungsjahr: nach 1920 (hochdeutsch)
Farblithographie mit Noten - Version rechtes Motiv
Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i.V.
Vogtländische Rundas... a. d. Singspiel: Die Mühl-Christl.
Ersterscheinungsjahr: um 1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Treue Liebe. Lied a. d. Mühl-Christl.
Ersterscheinungsjahr: um 1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten
Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i.V.
Walzerlied aus dem vogtl. Lustspiel:
„Sommerfrische Kupfersgrün.” (eine Karte)
Die Liebe, die Liebe – wer hat den die erdacht. Lied a. d. vogtl. Lustspiel: „Sommerfrische Kupfersgrün.” Ersterscheinungsjahr: vor 1910 (hochdeutsch)
Farblithographie mit Noten
Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i.V.
Aus den Notenheften:
Lustige vogtländische Lieder, Heft 2, 3 und 4
(bzw. unbenannt) (19 Karten)
Vogtländer Mädle. Walzer. Ersterscheinungsjahr: 1908-1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Die Dicke vun Zwicke. Erzgeb. Lied.
Ersterscheinungsjahr: vor 1910 (erzgebirgisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Un d'r Tanzbud'n hot a Loch. Walzer. Ersterscheinungsjahr: um 1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Zum Schnäderedäng da Luft is raa,
vunPlaue bis nooch Falk'nstaa. **** Lied. Ersterscheinungsjahr: um 1910 (vogtländisch)
Farblitho mit Noten – Abweichung in Ortsbezeichnung
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Zum Schnäderedäng da Luft is raa,
vunReich'nbach bis nooch Falk'nstaa. **** Lied.
Ersterscheinungsjahr: um 1915 (vogtländisch)
Farblitho mit Noten – Abweichung in Ortsbezeichnung
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Das Waisenkind. Erzgebirgisches Lied.
Ersterscheinungsjahr: um 1910 (erzgebirgisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Rumpelte pumpelte hoppsassa.
Is geht scha Miene heb när's Baa. Aus den vogtländischen Liedern Ersterscheinungsjahr: um 1910 (vogtländisch)
Farblithographie mit Noten
Liederkartenverlag H. Mückenberger, Plauen i.V.
Da muß aufgeworzelt wär'n. Ersterscheinungsjahr: um 1905 (hochdeutsch)
Farblithographie mit Noten
kein Autorenvermerk auf der Vorderseite
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Ein Liedlein für das Brautpaar. Ersterscheinungsjahr: um 1905 (hochdeutsch)
Farblithographie mit Noten
abgebildet ist Mückenberger selbst mit seiner Frau
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Ach hätt' ich das früher gewußt.
Gruß aus dem Reußenland.
Weihnachtslied.
Ritz, Ratz, Rimm.
Bergmannsglück.
Lieben-Trinken-Singen.
Das Faulenzerlied.
Mei Eimschtock! Seinem lieben Freunde Hermann Wagner, Eibenstock, gewidmet! Ersterscheinungsjahr: um 1915 (erzgebirgisch)
Farblithographie mit Ortsansicht Eibenstock und mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Kronquell-Lied. Brauerei Ed. Wetzstein, Oelsnitz i.V. Ersterscheinungsjahr: um 1925 (hochdeutsch)
Farblithographie mit Abbildung der Brauerei, Bierkutscher und mit Noten. Werbe-Lied für die Brauerei.
Text und Musik von Hilmar Mückenberger, Plauem i.V.
Vierfarbendruck der Firma Berhard Sporn, Buchdruckerei Zeulenroda i. Thür. (Rückseite, Mittelbruch)
Lieder aus dem erzgebirgischen Singspiel:
„Die Pachtersch Lies” (drei Karten)
Gebörgische Madle. Lied a. d. Singspiel: Die Pachtersch Lies. Ersterscheinungsjahr: um 1910 (erzgebirgisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Der lustige Schtöckmacher. Lied a. d. erzgeb. Singspiel: „Die Pachtersch Lies”. Ersterscheinungsjahr: um 1910 (erzgebirgisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Drum an Auerschbarg.
Lieder aus dem Schauspiel:
„Spätes Glück” (zwei Karten)
Rückzug aus Rußland 1812. Vogtl. Lied a. d. Schauspiel: „Spätes Glück” Ersterscheinungsjahr: um 1915 Farbithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger. Plauen i.V.
Spinnlied. Lied aus dem Schauspiel: „Spätes Glück”
Ersterscheinungsjahr:um 1915 Farbithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger. Plauen i.V.
Lieder aus dem Singspiel:
„Manöver im Vogtland” bzw. „Der Quarkbauer” (zwei Karten)
Wu is denn schäner wie in d'r Hamit! ****** Vogtl. Lied a. d. Lustspiel „Manöver im Vogtland“ Ersterscheinungsjahr: um 1912 (vogtländisch)
Farbithographie mit Noten
Rückseite braun– ohne „Nachdruck verboten.”
LiederkartenverlagH. Mückenberger. Plauen i.V.
Wu is denn schäner wie in d'r Hamit! ****** Vogtl. Lied a. d. Lustspiel „Manöver im Vogtland“ Ersterscheinungsjahr: um 1915 (vogtländisch)
Farbithographie mit Noten - Druckfehler Notenbild
Rückseite grün– mit „Nachdruck verboten.”
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Jung gefreit, hatt nie gereut. Vogtl. Lied a. d. Lustspiel „Manöver im Vogtland“ Ersterscheinungsjahr: um 1915 (vogtländisch) Farbithographie mit Noten
Liederkartenverlag H. Mückenberger. Plauen i.V.
Aus dem vogtländischen Volksstück:
„Die Rose von Falkenstein“ (zwei Karten)
Finkenlied. Aus dem vogtländischen Volksstück „Die Rose von Falkenstein“ Ersterscheinungsjahr: um 1925 (vogtländisch) Farbithographie mit Noten
Liederkartenverlag H. Mückenberger. Plauen i.V.
D'r Falk'nschtaner. Marsch aus dem vogtländischen Singspiel
„Die Rose von Falkenstein“ Ersterscheinungsjahr: um 1940 (vogtländisch)
s/w-Druck m. Noten, Lithographie nach Foto von Falkenstein
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Druck von Bernhard Sporn, Zeulenroda (im Briefmarkenfeld)
Soldatenlieder aus dem Schauspiel:
„Die Franktireurs“ (zwei Karten)
An der Elbe.
Die Soldatenkarline. Lied aus dem Schauspiel: „Die Franktireurs“
Ersterscheinungsjahr: um 1915 (erzgebirgisch)
Farblithographie mit Noten
LiederkartenverlagH. Mückenberger, Plauen i.V.
Die Zeichnungen der Liedpostkarten Mückenbergers stammen
von K. Wasser, Leipzig. Allerdings sind nicht alle signiert. Einige tragen „K.W. bzw. „K. WASSER”.
Es sind Zeichnungen und Collagen, bei denen Bekannte, Musiker
oder Freunde Mückenbergers naiv verewigt wurden. Die Bebilderung galt als äußerst umstritten, in der höheren Gesellschaft als anstößig und geschmacklos.
Außerdem erschienen in Fremdverlagen beziehungsweise
als Gestattungsdrucke zu Lebzeiten Mückenbergers:
D'r Eimschtöcker Marsch. Gedichtet und komponiert von H. Mückenberger, Plauen i.V. Ersterscheinungsjahr: 1905
(anlässlich der 700-Jahr-Feier in Eibenstock)
einfarbige Lithographie ohne Noten (erzgebirgisch)
Herausgeber: Erzgebirgsverein Eibenstock
Eimschtöcker Marsch. Gedichtet und komponiert von Hilmar Mückenberger, Plauen
Ersterscheinungsjahr: vermutlich 1930
(anlässlich der 725-Jahr-Feier in Eibenstock)
einfarbiger Kupfertiefdruck mit Noten (erzgebirgisch)
Herausgeber: Georg Stößel, Buchbinderei, Eibenstock
Der Pausaer Marsch von Hilmar Mückenberger, Plauen
Gewidmet dem Vogtl. Zupforchester „Globus” Pausa, zum Heimatfest 1936
Ersterscheinungsjahr: 1936
einfarbiger Druck (Phototypie) mit Noten (hochdeutsch) – lackiert, Nummer 19602 im Briefmarkenfeld
Die Zahl der Liedpostkarten,
die zwischen 1895 und 1941 im sächsischen und böhmischen Erzgebirge erschienen, schätzte Manfred Blechschmidt in einer Analyse 1980 auf 500 bis 600. Er ging von einer Gesamtauflage von 200 000 Stück aus. 90 Prozent der Veröffentlichungen entfielen auf erzgebirgische, knapp zehn Prozent auf vogtländische Mundart und da besonders auf Hilmar Mückenberger (1855–1937), der im Erzgebirge geboren wurde und bis zu seinem Tod im Vogtland lebte. Den kleinsten Liedpostkarten-Anteil hatte die Oberlausitz. Zahlreiche Liedpostkarten oft unbekannter Autoren erschienen in Selbst- und Eigenverlagen, oft einfarbig und in kleinen Auflagen. Nach 1990 tauchten zahlreiche unbekannte Karten, vorrangig aus Sachsen auf, weshalb inzwischen von einer weit höheren Zahl als 600 Liedern ausgegangen werden sollte.
Verbreitetster Autor war Anton Günther, dessen Gesamtwerk mit Gedicht-, Spruchkarten und Landsturmliedern etwa 180 Karten umfasst. Von Hans Soph aus Platten erschienen nach dessen Umzug nach Zwickau ab 1915 vermutlich 37 Karten (30 sind definitiv bekannt). Beide veröffentlichten ausschließlich in böhmisch-erzgebirgischer Mundart. Hilmar Mückenberger aus Plauen brachte es zu Lebzeiten auf insgesamt 38 Karten, die wiederum sowohl erzgebirgische, vogtländische wie auch hochdeutsche Liedtexte hatten. Von Otto Peuschel aus Crottendorf erschienen 16 nummerierte Karten – zwölf sind überliefert. (LPK)
Der Vogel-Verlag
als Sprungbrett für kleine Autoren
Einen ganz wesentlichen Anteil
an der großen Verbreitung der Liedpostkarte in Sachsen hatte
ab etwa 1910 Arthur Vogel in Schwarzenberg. Im väterlichen „Kunstverlag Wilhelm Vogel, Schwarzenberg“ bot er anderen Heimatdichtern und -sängern ab 1899 die Chance, ihre Lieder auf Postkarten zu veröffentlichen, nachdem er bei einem Besuch
bei Anton Günther in Gottesgab dessen Liedpostkarten bewunderte. Trotz anfänglicher Bedenken der Künstler, war damit der Siegeszug der Liedpostkarte nicht mehr zu stoppen. Vogel, vertrieb ab 1920 sogar die Günther-Karten für Sachsen von Schwarzenberg aus und erreichte auch mit seiner etwa 70 Titeln umfassenden Liedpostkarten-Serie hohe Auflagen. Vogel sicherte sich früh schon die alleinigen Vertriebsrechte für die Noten des Liedes „Vuglbärbaam!” von Anton Max Schreyer, das maßgeblich durch die Liedpostkarten-Veröffentlichung zur heimlichen Hymne des Erzgebirges wurde. (LPK)
Weitere bekannte Liedpostkarten-Autoren sind u.a.: Curt Rambach, Curt Nestler, Hans Siegert, Reinhold Fischer, Max Nacke, Christian Friedrich Röder und Gottfried Lattermann.
| PRESSE
Zum 80. Geburtstag Hilmar Mückenbergers
Die etwas verspätete Würdigung von Albert Zirkler, Dresden im „Glückauf!”, März 1935, Seite 57. Interessant im Beitrag ist die Passage über die vermeintliche Geschmacklosigkeit der Bilder zu den Liedpostkarten. Die Laudatio erschien recht verspätet, denn der 80. Geburtstag war schon am 26. Januar. Der Hinweis zum wohl „vergessenen” Jubiläum soll durch den Erzgebirgszweigverein Eibenstock erfolgt sein, der eine nachträgliche Würdigung in der Vereinszeitschrift anmahnte.
Die Würdigung von Albert Zirkler, Dresden erschien auch ein Jahr später noch einmal. Recht nüchtern gehalten fand sie in den „Kalender für das Erzgebirge und das übrige Sachsen”, 1936. Dies war eine allerdings nur gekürzte Fassung der Veröffentlichung des Glückauf!
Veröffentlichung im „Kalender
für das Erzgebirge und das übrige Sachsen”, Oktober 1936.
Geburtstage als Festtage:
Bereits 1930 zum 75. Geburtstag stand Hilmar Mückenberger am 26. Januar im Mittelpunkt einer großen Gratulantenschar.
| NOTENBLÄTTER
Mückenbergers
erstes Notenblatt
Einzelne Notenblätter gab Hilmar Mückenberger ab vermutlich 1905 im Selbstverlag, H. Mückenberger, Plauen i/V. (Sachsen.) heraus. Wieviele,darüber gibt es keinerlei Aufzeichnungen. Das sehr wahrscheinlich erste, D'r Eimschtöcker Marsch. erschien ohne den Selbstverlagsvermerk 1905 im Auftrag des Erzgebirgs-Zweigvereins Eibenstock parallel zu einer notenlosen Postkarte. Der Reingewinn ging „zum Besten des Erzgebirgs-Zweigvereins Eibenstock.” Neben einer einfarbigen Lithographie ist vermerkt: „Seiner Vaterstadt Eibenstock gewidmet von H. Mückenberger, Plauen.” Am unteren Rand jeder der vier Seiten sind Werbungen für eine Wanderkarte, einen Sommerfrischen-Prospekt, ein Album mit 20 Lichtdrucken und einen Führer durch Eibenstock, Wildenthal, Carlsfeld, Rautenkranz und Umgebung des EZV Eibenstock und des Verlages Metzner, Plauen zu finden.
Das sehr wahrscheinlich erste Notenblatt Hilmar Mückenbergers: „D'r Eimschtöcker Marsch.” in einer zweiten Auflage 1906. Herausgegeben vom Erzgebirgs-Zweigverein Eibenstock anlässlich der 700-Jahr-Feier des Ortes 1905.
| NOTENHEFTE
Mückenbergers
lustige vogtländische Liederhefte
Neben einzelnen Notenblättern, die Hilmar Mückenberger ab etwa 1905 im Selbstverlag, H. Mückenberger, Plauen i/V. (Sachsen.) vertrieb, erschienen ab vermutlich 1905/06, aber definitiv ab 1915 (Heft III), nacheinander je drei Notenhefte unter dem Namen Lustige vogtländische Lieder. In den Ausgaben „...mit Begleitung der Laute oder Guitarre“ und „...mit Klavier “ erschienen insgesamt je 5 Hefte und ab vermutlich 1920 „...mit Begleitung der Zither“ ein Notenheft in dem 27 Lieder waren. Insgesamt enthielten die Hefte eine unterschiedliche Anzahl an Liedern von sieben bis 12 Liedern und kosteten zwischen 1,25 und 6 Mark.
Einzelne Notenblätter wurden davor ab etwa 1905 und auch danach parallel für 1 Mark auch weiterhin vertrieben.
Ein Heft der frühen Serie „Lustige vogtländische Lieder – Heft III” für Klavier mit neun Liedern aus dem Jahr 1915. Gedruckt bei C. G. Röder in Leipzig.
Die ersten beiden Hefte
erschienen ab 1906. Drei weitere um 1920.
Heft der Serie „Lustige vogtländische Lieder– Heft III”
für Laute oder Gitarre mit zwölf Liedern um 1925 zum stolz erscheinenden Preis von
6 Mark, der aus der Inflation der Weltwirtschaftskrise resultiert. Gedruckt bei C. G. Röder in Leipzig.
Heft der Serie „Lustige vogtländische Lieder– Heft IV”
für Laute oder Gitarre mit zwölf Liedern um 1920 ohne eine Preisangabe. Gedruckt bei C. G. Röder in Leipzig.
| DAS GRAB
Mückenbergers Ruhestätte unter Denkmalschutz
Das Grab Hilmar Mückenbergers ist in Plauen zu finden. Es befindet sich im Stadtteil Preißelpöhl in der Reißiger Straße auf dem historischen Ev.-Luth. Friedhof I. Die Ruhestätte steht unter Denkmalschutz. Außer Hilmar Mückenberger und seiner Frau ist dort auch eine der Töchter bestattet.
Quellen: Dr. Albert Zickler: Hilmar Mückenberger zum 80. Geburtstag, Glückauf!, März 1935 und gekürzt im Kalender für das Erzgebirge und das übrige Sachsen, 1936;
Ulrike Münzner, Helmut Reinbothe: Rundas und andere Volkstänze im Vogtland, 1985, Folklorezentrum Schneeberg; Christian Seifert: Dort wo durchs Land die Elster fließt – CD, Saxonia-Tonträgerproduktion Plauen, 2002; Karl-Heinz Teuschler in Ausstellungen, September 2006 und 2009 im Musikinstrumentenmuseum in Mehltheuer; Verzeichnis der Liedpostkarten: www.liedpostkarte.de
Fotos: Archiv Familie Richter-Mückenberger, Hofphotograph Heinrich Axtmann, Bahnhofstraße 27; Atelier Seidel, Plauen, Am Tunnel; Fotohaus Arno Rupprecht, Plauen; Postkarten und Notenhefte: www.liedpostkarte.de Letzte Aktualisierung: 7. April 2015 Erstellt mit Adobe Dreamweaver CS5.5 Optimiert für Mozilla Firefox Javascript erforderlich